Als Gegenbeispiel kannst du auch 10 Steckerleisten hintereinander zusammenstecken und wirst nicht so viele Übergangswiderstände haben, dass das zum Problem wird.
Doch, genau das kann passieren und die Übergangswiderstände oder Widerstände der Kabel werden zum Problem. Und wenn die Schleifenimpedanz in den stromführenden Kabeln zu groß wird, kann es passieren, dass im Kurzschlussfall der Leitungsschutzschalter ("Sicherung") nicht mehr oder zumindest nicht mehr schnell genug auslöst, so dass es zu einem (Kabel-)Brand kommen kann. Dafür muss man sich mal vor Augen führen, dass ein typischer Leitungsschutzschalter bei magnetischer Auslösung (=Kurzschluss) erst bei Faktor 3-5 des Nennstromes auslöst. Soll heißen: Es müssen ggf. erst 5x16=80 A durch das Kabel fließen, bevor "die Sicherung fliegt". Das ist 'ne ganze Menge! Nach P=R*I² heißt das, dass bereits bei einem Widerstand von 0,5 Ohm etwa 3200W an Wärme im Kurzschlussfall entstehen. Das ist fast so viel wie zwei Heizlüfter - nur ohne Luft und konzentriert auf vielleicht eine winzige Kontaktstelle - da steigt die Temperatur auch in den paar Millisekunden bis zur Auslösung schon nennenswert. Und eventuell ist der Widerstand dann so groß (oder der Kontakt fackelt vorher weg), so dass die Sicherung eben gar nicht mehr auslöst.
//EDIT: Nochmal umgekehrt gerechnet: Schon bei knapp unter 5 Ohm (4,8 Ohm) Gesamtwiderstand aller Kabel und Steckerverbinder zusammen (alles von der Sicherung über Steckdose, Steckdosenleisten und wieder zurück) fließen bei 230V nur noch weniger als das dreifache des Nennstroms des Leitungsschutzschalters. Das heißt, ab einer Überschreitung von ca. 4,8 Ohm kann es sein, dass der Leitungsschutzschalter nicht mehr magnetisch auf den Kurzschlussfall reagiert. Zum Glück gibt es noch eine zweite Auslösevariante in jedem LS, nämlich thermisch. Dann reden wir aber von einer Auslösezeit von mindestens 10 Sekunden (laut Spezifikationen sind ca. 10 bis 100 Sekunden okay bzw. im Toleranzband bei dreifachem Nennstrom) statt ein paar Millisekunden. Und 10s (bzw. 100s) sind verdammt lang, wenn man bedenkt, dass da so lange ca. 11 kW an Wärme nur an den Kontaktstellen und in den Kabeln entstehen...
Ebenso kann eine zu große Schleifenimpedanz beim Schutzleiter dafür sorgen, dass die Berührspannung von geerdeten Gehäusen auf unzulässig hohe Werte steigt, ohne dass der Fehlerstromschutzschalter ("FI") auslöst. Oder noch viel eher passiert dies, wenn es gar keinen Schutzschalter gibt, sondern die Elektroinstallation noch über eine klassische Nullung verfügt. In letzterem Fall ist die gesamte Impedanz der Erdung ziemlich kritisch, damit im Fehlerfall auch >16A in Richtung Erde abfließen können, ohne dass die Berührspannung an anderen geerdeten Gehäusen zu hoch wird. Ich hab' die genauen Werte gerade nicht mehr im Kopf, aber hier reden wir auch von wenigen Ohm insgesamt - also alle Kabel, alle Steckdosenleisten, alle Steckverbinder und die eigentliche Erdung dürfen
zusammen in Summe nicht darüber kommen. Das ist ggf. also sogar noch schneller erreicht als nur zu große Widerstände im "eigentlichen" Stromkreis aus dem Beispiel hier drüber.
Beides sind natürlich in der Theorie auftretende Phänomene. In der Praxis kann man schwer sagen, ab wann es "zu viel" wird. Niemand wird sagen: "
3 Leisten ist ok, 5 ist zu viel" Aber klar: Besser eine große Steckdosenleiste in hochwertiger Bauart und mit ausreichend langem Kabel nehmen als 10 Billigleisten ineinander zu stecken. 1,5mm²-Kabel sollte Pflicht sein, bei hohen erwarteten Strömen oder großen Kabellängen können auch 2,5mm² sinnvoll sein. 1,0mm² oder gar 0,75mm² Kabel sollten tabu sein. Wenn man dann auch noch hochwertige Leisten mit vernünftigen Kontakten nimmt, spricht vermutlich auch nichts dagegen, zig Leisten ineinander zu stecken.