T6x Alte Akkus riskant?

Bingo. Ist leider im Zeitgeist des E-Autos wieder nicht cool so zu denken (...)
Was wir wirklich bräuchten, ist eine Lithiumchemie und Bauart die für Stöße völlig unempfindlich ist.

Große Akkus wie von E-Bikes und E-Autos sollten hinsichtlich ihrer Kritikalität behandelt werden wie Flugzeuge. Obwohl dort relativ wenig Menschen sterben, werden Unfälle auch anständig untersucht. Dafür braucht es allerdings Daten. Heißt: Jede einzelne Zelle sollte konstant auf Temperatur und Spannung gemonitort werden und die Daten möglichst weit weg von der Batterie brandsicher gespeichert, damit man die Daten von vor dem Brand später auswerten kann. Jeder Akkuanbieter sollte eine registrierte Stelle für derartige Untersuchungen bei Akkubränden haben. Windige Grauimporte würde ich grundsätzlich verbieten und aus Versicherungen ausschließen.

Es müssen Fragen beantwortet werden können wie z.B.:
Ist der ganze Akku durchgegangen oder nur ein einzelner Zellenstrang oder gar eine einzelne Zelle ? Hat das BMS versagt ? Sprechen Spannungsschwankungen und Wärme an einer Zelle für einen Wackelkontakt ? War das Ladegerät defekt und gab zu viel Spannung ab ?

So wie das aktuell gehandhabt wird, kann man diese Dinge nicht analysieren und kann daher auch nicht wissen wo die Probleme überhaupt zu suchen sind. Das kann sicher jeder beurteilen wie er mag - in meinem Verständnis hat das mit Sicherheit nichts zu tun.
Man könnte dieses System auch nur für Akkus verpflichtend machen, die in einen exotermen runaway laufen können. Das würde die Motivation erhöhen ungefährliche Zellchemien zu entwickeln.
 
Vielleicht kann die Sanyos auch Jemand aus dem Forum gegen Porto gebrauchen, um einen originalen Akku (wenn auch mit wenig Laufzeit) in einem Sammelgerät zu haben.
Gebe die beiden schwachen Sanyos natürlich gerne ab, wobei ich die aber doch wohl nicht einfach in einem Päckchen zur Post geben darf? Abholung hier nahe dem nordwestlichen Rand von Berlin willkommen. Wie finde ich Interessenten, falls es die gibt? Ansonsten werde ich die Akkus entsorgen.

Ich selbst hätte mir gerne das kleine Akkugehäuse gesichert, um den Schacht im Laptop zu schließen, aber Öffnen geht wohl nur mit Gewalt und schafft Gefahren.

Den übrigen Akkus darf ich nach Stand der Diskussion hier wohl noch vertrauen - und sollte mir mehr Gedanken über meinen E-Bike-Akku machen -, werde aber mal das Verhalten bei Benutzung beobachten und dann Lagerung bei niedrigem Ladestand probieren. Muß wie meine anderen Thinkpadprobleme noch warten, da mich derzeit zu viele andere Probleme umtreiben.

Allen Beitragern hier vielen Dank für die ausführlichen Informationen.
 
Habe die angekündigte Entsorgung der beiden schwachen Sanyo-Akkus heute vollzogen. Interessehalber bei dem größeren kürzlich eine Kalibrierung laufen lassen, brachte Steigerung der verfügbaren Kapazität von 20 auf 23%. Nett: Während ich über die Risiken der Aufbewahrung und noch des Transports mit dem Fahrrad gegrübelt hatte, schnappte sich der Müllmann die Akkus ungerührt und warf sie einfach in großem Bogen hinter sich in den Container des Schadstoffmobils. Hm.
 
Tja, die Jungs haben jeden Tag damit zu tun und wissen, dass sie hier keine ultragefährlichen Brandbomben vor sich haben ;) Richtig ist der Umgang nicht. Ungefährlich auch nicht. Aber pragmatisch. So leicht gehen die Dinger eben nicht in Rauch/Flammen auf, wie hier teilweise suggeriert wird.
 
Für die Akkugesundheit hinsichtlich Kapazitätserhaltung wären rund 50% oder mehr bei Lagerung zwar besser, hinsichtlich Sicherheit aber nicht. Weil bei 50% oder mehr Ladezustand kann eine Akkuexplosion durchaus eine Kiste aufsprengen, in der man ihn gelagert hat oder über die entstandene Hitze etwas außerhalb der Kiste entzünden, weil noch relativ viel Energie im Akku gespeichert ist, die sich dann schlagartig entlädt.
Das ist ein häufiges Missverständnis. Ein Lithium-Akku mit 10% Ladestand enthält nicht viel weniger gespeicherte chemische(!) Energie als ein Lithium-Akku mit 50% Ladestand.

Anders gesagt: Die verbleibende, nutzbare elektrische Energie („Ladestand“) macht nur einen kleinen Teil der insgesamt gespeicherten chemischen Energie aus. Das heißt auch: Ein „leerer“ Akku ist alles andere als leer.

Ein Lithium-Akku bei 50% Ladestand ist deshalb wahrhaft weniger gefährlich im Schrank liegen zu haben als ein Lithium-Akku bei 10% Ladestand.

Der Grund ist:
  • Ein Lithium-Akku mit 50% Ladestand hat eine Menge chemischer Energie gespeichert und ist in einem chemisch weitgehend stabilen Zustand, in dem wenige Reaktionen stattfinden.
  • Ein Lithium-Akku mit 10% Ladestand hat eine fast ebenso große Menge chemischer Energie gespeichert, aber ist in einem chemisch instabilen Zustand, in dem viel eher schädliche Reaktionen ablaufen, die letztlich zu einem Kurzschluss (=Brand) führen können.
Was für Reaktionen das sind, und warum sie ausgerechnet bei besonders hohen und besonders niedrigen Ladeständen (sowie bei besonders hohen und niedrigen Temperaturen) eintreten, erklärt dieses Video sehr schön:
 
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