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"Das singende, klingende Bäumchen"
Das "Whole Earth Catalog"-Projekt hatte diesen Bezugsrahmen, aber konkret entstand es an einem LSD-Nachmittag. Ich hing auf einem Hausdach herum, hatte ungefähr 200 Mikrogramm LSD intus und nichts Besseres zu tun... und dachte über eine gerade gehörte Vorlesung von Buckminster Fuller nach. Und Fuller war wie McLuhan einer von denen, auf die wir damals hörten.
Norbert Wiener kam in dem Heft vor, und ein bisschen was von Cage...
Die ersten Leser und Kunden waren Kommunen, also jene Leute, die eine neue Gesellschaft aufbauen wollten: Ich bot ihnen das Werkzeug an. Es stellte sich heraus, dass eine Menge Leute daran interessiert waren.
Die Kommunen, die versuchten, zu den Ursprüngen zurückzukehren, mit Landwirtschaft und solchen Sachen... Sie hatten wirklich Erfolge und lernten ernsthaft etwas über Landwirtschaft.
Ein Buch, das wir vertrieben, hieß "Ziegenhaltung". Es war sehr beliebt. Man holt sich das Buch und eine Ziege und hält sie einfach, aber das führte dann nicht sehr weit. Es war im Grunde eine Art Sackgasse, wie Drogen, während z.B. die alternative Energietechnologie sehr vielversprechend war. Langsam ging es mit der Solarenergie los, und das wächst heute noch, Computertechnologie natürlich auch.
Und da der Gegenkultur-Hippie-Rahmen für alle möglichen Außenseiter offen war, zog das auch die Computer-Hacker an und wurde zu deren Bezugsrahmen.
Und in einer wirtschaftlich erfolgreichen Variante wurde das auch die Basis für PCs und allgemein zugänglicher Software, dann für das Internet, für das World Wide Web usw.
Deshalb besteht das Haupterbe der 60er meines Erachtens darin, alles, was mit Computern zu tun hat, als offenes System zu begreifen.
...
Wir waren einerseits auf der Seite der Technologie und auch auf Seite von deren Gegnern: Wir landeten auf der Seite der Technologie.
Hauptsächlich wegen der Theorie, dass der Einsatz von Technologie bedeutet: Greif zu, lass es laufen und tue damit, was du für richtig hältst! Wenn es so läuft und diese Technologien grundsätzlich demokratisiert werden, dann werden sie gut sein.
Wenn man aber nur sagt: "Oh, sie sind böse, rühr sie bloß nicht an!", dann lässt man ihnen die Freiheit, so böse zu sein, wie sie wollen.
Wer ist denn in Thoreaus Hütte gelandet? Der Unabomber!
Ted Kaczynski. Er sagte: "Technologie ist böse, und... ich werde das beweisen und einige der Leute umbringen, die so was erfinden."
Und das führt dann zu Bill Joy, der sagt: Ted Kaczynski hat in einigen Dingen Recht! Man liest seine Sachen, und die enthalten manche vernünftige Kritik, die wir ernst nehmen sollten.
Was ist, wenn wir Massenvernichtungswaffen demokratisieren? Ist das gut?
Es war gut, PCs und das Internet zu demokratisieren, aber was ist mit Massenvernichtungswaffen? Das ist eine gute Frage, die uns am Anfang des 21. Jahrhunderts beschäftigt. Ich denke, das wird sich irgendwann regeln, aber es ist eine wichtige Frage.
Schauspieler und Schauspielerinnen sind von ihrer Beliebtheit und ihrer Attraktivität abhängig, weil sie wollen, dass andere Menschen sie anschauen, sich von ihnen angezogen fühlen, sie begehren.
Schauspieler sind von Natur aus Lügner. Aus diesem Grund spielen sie auch für uns in unserem Leben eine Rolle. Sie können gar nicht anders: Sie verschwinden ja tagein, tagaus in Figuren. Sie wollen gefallen, sie wollen eine gute Performance liefern, sie haben ein Verlangen - und darum können Schauspieler so schlicht und liebenswert und arglos sein wie der liebste Golden Retriever. Oder sie sind paranoide und gefühlsgierige Narzissten, die sich ständig Sorgen darüber machen, was alle und jeder von ihnen wollen.
Aber inzwischen führen die meisten von uns in den sozialen Medien ein Leben, das eher an Schauspiel erinnert, als wir uns das noch vor zehn Jahren hätten vorstellen können, und dank dieses zunehmenden Kultes der Gefälligkeit sind wir in gewisser Weise alle Schauspieler geworden.
Wir mussten überdenken, mit welchen Mitteln wir unsere Gefühle, Gedanken und Vorstellungen in diesem riesigen Nichts ausdrücken können, erzeugt von einer Unternehmenskultur, die uns ständig zum Schweigen zu bringen versucht, indem sie mit ihrem Regelwerk des Benehmens alles absaugt, was menschlich, widersprüchlich und echt ist.
Wir sind unsicher in eine Art Totalitarismus hineingestolpert, der freie Rede tatsächlich verabscheut und Menschen dafür bestraft, dass sie ihr wahres Selbst preisgeben. Mit anderen Worten: Der Traum eines Schauspielers.