Es erscheint mir seltsam, dass sich hier so gar keiner über die Tatsache aufregt, dass man
a) automatisch ein Bios-Update erhalten kann und
b) dass dieses Update vermeintlich ein Motherboard zerstören kann.
Daraus schlussfolgere ich jetzt mal, dass
a) es zum Allgemeinwissen rund um Lenovo gehört, dass deren automatische Bios-Updates Rechner zerstören oder
b) die Tragweite dieses Umstandes nicht wirklich realisiert wurde
Wie auch immer, es geht um ein P16s, evtl. um zusätzliche 16 GB Speicher.
Aus meiner persönlichen Sicht geht es auch um Hausfriedensbruch und zumindest leicht fahrlässige Sachbeschädigung.
Das Thema war aus meiner Sicht im Forum
alles über Schadsoftware, Datensicherheit und Datenschutz
thinkpad-forum.de
völlig richtig aufgehoben.
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Der Support bei Lenovo meinte dazu u.a.
"Leider passiert das immer wieder, dass ein Bios-Update ein Motherboard zerstört."
(Anruf vor acht morgens deutscher Zeit, gelandet irgendwo auf der Welt. Gespräch in Englisch)
"Leider passiert das immer wieder, dass ein Bios-Update ein Motherboard zerstört."
(Anruf nach acht Uhr deutscher Zeit beim deutschen Support)
Anruf einen Tag später in Deutschland 1
"Schwachsinn! Rechner gehen halt mal kaputt, da kann doch Lenovo nichts für!"
Dieses Gespräch habe ich freundlich beendet und erneut angerufen.
Anruf einen Tag später in Deutschland 2
"Der Endnutzer ist verantwortlich, dass er automatische Updates des Bios verhindert, dann kann auch nichts kaputtgehen!"
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Ein Techniker war eben für knapp zwei Stunden hier, was ich ausdrücklich loben kann, denn es dürfte nur wenige Firmen geben, die mir mal eben einen Techniker im fernen Asien schicken können.
Der Ablauf war ein wenig skurril, wie folgt:
Speicher raus, auf Taste F1 herumhämmern, Bios kommt (wegen Speicher raus oder F1?)
Selbstheilung Bios
Rechner läuft!
Speicher rein. Rechner läuft!
Ob man mir den Lüfter reinigen soll? Ja, klar, gerne.
Lüfter raus, Lüfter rein. Rechner starten. Selbes Problem wie zuvor. Esc, F1 und F4 blinken.
Telefonat mit Support.
Ergebnis: Board muss getauscht werden. Board wird getauscht.
Der Rechner läuft, automatische Updates sind abgestellt. Ich soll sie auch nicht wieder anstellen.
Das bedeutet,
dass ich einen nicht upgradefähigen Rechner besitze.
Weiterhin:
Arbeitsausfall und fehlender Umsatz für ca. drei Tage.
Ausgaben für neuen Rechner und Zubehör: ca. 1000 Euro, etwas besseres als ein Yoga 7 Pro war hier vor Ort nicht zu bekommen.
Arbeitszeit für Rechner und Arbeitsumgebung einrichten: ca. einen Tag
Schön an der Sache; ich habe gleich noch eine m.2 mit 2 TB bestellt, die kommt jetzt ins Yoga.
Dann wird parallel zum Windows für Notlagen noch Linux aufgespielt und dann funktioniert auch das XDebug wieder, das unter WSL2 bei mir nicht laufen will.
Mein freundlicher Wunsch an Lenovo: Schickt mir doch bitte ein paar Euro für den entstandenen Schaden und dann gelobt öffentlich Besserung bei den automatischen Bios-Updates - solange diese Rechner zerstören können, sollte man den User vorab aufklären und fragen, ob er das wirklich will.